You Know What I Wish For? (2012)

This World War II documentary feature has received many prices and awards from audiences and juries from 50+  international filmfestivals around the world. It is acclaimed as “besonders wertvoll”, culturally especially valuable by the prestigious Filmbewertung Wiesbaden and the Amnesty International Award. https://www.fbwfilmbewertung.com/film/weisst_du_was_ich_mir_wuensche

Plot:
Two Russian children prepare an ambush on German occupants during World War II. They practise shooting and swear to one another that they will kill the enemy. But then, unexpectedly, two German officers arrive at their house…
The script is based on a true story.

 

Crew & Cast: 
DIRECTOR, SCRIPT & MUSIC: Irina Arms
CAST: George Arms, Bri Krebs, Martin Wuttke, Martin Bothe,
Wolf,Elena Zytenjova
CAMERA: Sven Jakob-Engelmann
EDITING: Christian Griebel, Laia Prat, Maryna Vladi Shuklina
ART DIRECTION & COSTUME DESIGN: Mike Perry
SOUNDMIXING & SOUNDDESIGN: Paul Milmeister
PRODUCTION: ARMS FILMPRODUKTION

Stills
Movie shots

Über die Kraft der würdevollen Erinnerung

Professor der Philosophie, Dr. Dr. Jörg Hardy  

„…Im Augenblick des Erlebens kann man nicht immer erkennen wie wichtig gerade dieser Moment für den Rest des weiteren Lebens sein wird. Im Rückblick lehnt man sich auf, versperrt sich dem Gedanken, dass man einen Fehler gemacht hat und den Moment hat verstreichen lassen, der in dieser Konstellation nie mehr wiederkehren wird. Aber leider ist die Chance vertan und das Potential für Glück für immer zerronnen.  Momente, an die wir uns wehmütig erinnern,  kommen in der Regel nicht mehr zurück. Die Zeit fließt vorbei. Man steht auf einem Bahnsteig und sieht den Zug abfahren, in dem die Liebe des Lebens davonfährt. Die Chance ist verpasst und nun sitzt man  reuemütig da und grübelt über die Vergangenheit nach. Dies ist Wehmut in seiner puren Form und sie ist erkenntnistheoretisch von höchstem Wert.  Denn es ist interessant, dass wenn wir von einem späteren Zeitpunkt auf einen solchen Moment zurückblicken, uns plötzlich alles klar wird. Hat uns zur Erkenntnis der Wahrheit nur die Komponente Zeit gefehlt? Ist die Zeit jene Intelligenz, die alle Wunden heilt und die uns hilft, die Wahrheit einer jeden Situation zu erkennen? Ist es uns eventuell unmöglich über die Jetzt-Zeit wirklich wahre Aussagen zu treffen, eben weil das I Tüpfelchen, das Geschmackerl, jene Zutat Zeit das ist, was fehlt, um Wahrheit zu erkennen? Das Gemeine  ist, dass es unser menschliches Schicksal zu sein scheint, die wehmütige Erinnerung auf einer anderen Zeitebene eingelagert zu finden, wo sie der Erkenntnis der Jetzt-Zeit unzugänglich ist, nämlich in der Zukunft. So ist der jetzige Moment nie ganz komplett, er antizipiert immer auch das zukünftige Erkennen hinzu. Wie der Volksmund es so treffend sagt, „hinterher ist man immer schlauer“. 

Die wehmütige Erinnerung betrachtet die Vergangenheit durch das Prisma der späteren Zeit. Da man in der Zukunft schon den Ausgang des Geschehens weiß, hat man das Wissen um die Wahrheit der damaligen Situation schon beigestellt. Im Augenblick des Erlebens konnte man es jedoch nicht wissen, eben weil wir über das Ende der Geschichte noch nicht verfügen. In Beethovens Klaviersonate 110 klingt dieses Motiv an, in „les neiges d`autan“, bei Proust in den „Recherche du temps perdu“, im zeitgenössischen Kino „Weisst du,was ich mir wünsche?“ von Irina Arms. in vielen Werken des Kunstschaffens klingt dieses Wesen der wehmütigen Erinnerung durch.“ 

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